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Was ist der Unterschied zwischen Sekt & Prosecco?

Zwischen Prosecco und unserem heimischen Sekt gibt es eigentlich einen gar nicht so großen Unterschied. Oder etwa doch? Und wo liegt der genau?

Dieser Frage gehen wir nach und vergleichen das Unvergleichbare: Prosecco aus Italien mit österreichischem Qualitätssekt.

Alles nur Schaum

Im Grunde genommen zählen wir Prosecco genau so wie Franciacorta, Sekt, Champagner, Cremant und Cava zu den Schaumweinen. Trotzdem unterscheiden sie sich jedoch grundlegend in ihrer Herstellungsart. Dazu kommt noch, dass viele Bezeichnungen auch Gebietstypisch sind und an weitere rechtliche Grundlagen gebunden sind.

In diesem Beitrag wollen wir uns aber auf den Vergleich zwischen Sekt und Prosecco konzentrieren.



Die verwendete Rebsorte

Für die Herstellung von österreichischem Sekt dürfen alle 40 in Österreich anerkannten Rebsorten verwendet werden. Um den hohen Qualitätsstandards zu entsprechen, muss der hergestellte Sekt jedoch fehlerfrei sein.

Für Prosecco ist das schon ein bisschen anders. Der Name „Prosecco DOC“ ist zwar eine Gebietsbezeichnung – dazu aber später – jedoch muss die Rebsorte Glera, die früher sogar den Namen Prosecco trug, zu mindestens 85% enthalten sein. Dazu dürfen autochthone und internationale Rebsorten geschnitten werden. Diese sind Bianchetta, Perera, Verdiso, Glera lunga, Chardonnay, Pinot nero, Pinot grigio und Pinot bianco.

Die Herstellung

Für Sekt gibt es mehrere Auflagen, was die Herstellung betrifft. Das hängt in Österreich von der Bezeichnung ab.

Während Sekt g.U. Große Reserve und Sekt g.U. Reserve mindestens 30 beziehungsweise 18 Monate in der Flasche gären muss, gibt es für Sekt g.U. und Sekt keine Vorschriften wie der Sprudel in die Flasche kommt. Sekt g.U. Klassik muss jedoch 9 Monate auf der Hefe liegen.

Österreichischer Sekt ohne die Bezeichnung g.U. – wo also nur Wein zu Sekt gemacht werden darf, der aus Österreich stammt, kann durch alle gängigen Methoden zur Herstellung von Schaumwein zu Sekt gemacht werden.

Bei Prosecco unterscheidet man grundsätzlich zwischen Prosecco Spumante DOC und Prosecco Frizzante DOC.

Prosecco Frizzante DOC ist ein Perlwein. Er prickelt weitaus weniger (sein Druck liegt bei maximal 2,5 bar und 'verfliegt' schneller). Er kann mittels Tankgärung oder Flaschengärung (sehr selten) hergestellt werden oder es wird exogene Kohlensäure zugesetzt. Er hat mindestens 9 Vol%.

Prosecco Spumante DOC – ein Schaumwein - wird mittels Méthode Charmat hergestellt und somit mittels Großraumgärverfahren. Die für Spumante feinere Perlage ist langanhaltender und auch der Druck liegt bei bis zu 3,5 bar. Deshalb wird er auch immer mit einem Korken mit Agraffe verschlossen, während bei Frizzante Kordelverschluss, Schraubverschluss oder Kronkorken mit Bügelverschluss üblich ist.

Prosecco Spumante hat mindestens 11 Vol%.

Ort der Herstellung

Prosecco DOC: hergestellt in 559 Gemeinden in vier Provinzen Friaul-Julisch-Veneziens und 5 Provinzen im Veneto.


Prosecco DOC Treviso: erlaubt ist die Herstellung in 95 Gemeinden in der Region Treviso


Asolo Prosecco DOCG: in 19 Gemeinden der Provinz Treviso ist eine Herstellung erlaubt


Prosecco di Conegliano-Valdobbiadene Superiore DOCG: darf in 15 Gemeinden der Provinz Treviso hergestellt werden

  • Rive: Riedbezeichnung im Gebiet Prosecco di Conegliano-Valdobbiadene DOCG

  • Cartizze: kleine Zone – ein Mikrokosmos – in dem „Prosecco di Conegliano-Valdobbiadene Superiore di Cartizze DOCG“ hergestellt werden darf

https://prosecco-wine-stage.s3.eu-west-1.amazonaws.com/documents/2017-12/Cartina%20PDF.pdf

Bei österreichischem Sekt ist die Herkunft ein wenig einfacher aber dafür nicht weniger streng: für Sekt g.U. dürfen die Trauben nur aus einem einzigen Bundesland stammen. Außerdem müssen österreichische Qualitätsrebsorten verwendet werden.

Dabei muss bei Sekt g.U. Reserve das Bundesland angegeben werden (der Wein für Sekt Reserve muss aus einem einzigen Bundesland stammen und handgelesen sein) und bei Sekt g.U. Große Reserve sogar die Gemeinde bzw. der Gemeindeteil deklariert werden (auch hier: Handlese und Herkunft aus einer einzigen Gemeinde). Auch die Nennung von Großlage und Riede ist möglich.

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Quellen

https://www.oesterreichwein.at/sekt

www.prosecco.it

https://www.oesterreichwein.at/fileadmin/user_upload/PDF/Broschueren/Sektfolder_2019_DE_WEB.pdf

https://www.prosecco.wine/it/territori



Bilddateien

https://www.primo-vino.eu/en/3-questions-that-will-help-to-choose-good-prosecco/

https://wienerweinguide.files.wordpress.com/2018/10/qualitc3a4tspyramide-c3b6sterreichischer-sekt-g-u.jpg

https://prosecco-wine-stage.s3.eu-west-1.amazonaws.com/documents/2017-12/Cartina%20PDF.pdf